This film shows that there’s no recipe for the perfect housewife. She’s always afraid of neglecting something important, like cleaning, cooking healthy meals, being there for a child…. The resulting bad conscience is almost tragic.

Katholische Sonntagszeitung

3. September 2005

Hausfrauen an ihren Grenzen

Rezepte für das perfekte Ausfüllen der Rolle gibt es nicht

„Hausfrauen befinden sich in einer tragischen Situation, weil sie immer ein schlechtes Gewissen haben und Angst, etwas zu vernachlässigen“, sagt Marianne Schaefer-Trench in der „37 Grad“ Reportage „Höllenjob Hausfrau“, die das ZDF am 6. September um 22:45 Uhr sendet.

Schuldgefühle, so lautet die Botschaft des Films, seien aber eigentlich überflüssig, weil es kein Berufsbild für die ideale Hausfrau gibt und kein Rezept für „So muss man’s machen“. Die Autorin beobachtete drei ganz unterschiedliche Frauen, eine so genannte Normalhausfrau mit vier Kindern, eine, die ihren Frust über das Hausfrauendasein mit Alkohol betäubt, und eine perfekt organisierte „Supermama“. „Alle drei haben zwar sehr unterschiedliche Probleme mit ihrem Haushalt, aber doch eine gewisse Gemeinsamkeit“, erzählt die Autorin. Alle vermissten die Anerkennung und fühlten sich wie Sisyphus, weil die Arbeit nie ein Ende hat.

Tina, 34 Jahre alt, lebt mit Mann, zwei Schulkindern und Zwillingen im Babyalter in Wuppertal. „Das Haus am Wald und der schöne Garten suggerieren Idylle, doch Tinas Nerven liegen blank“, so heisst es im Film. Ihr Mann versucht, sie zu unterstützen, falls ihm der Job Zeit dazu lässt. Aber einen Rollentausch lehnt er ab. „Also muss Tina das kleine Familienunternehmen allein leiten: Mit vier Kindern einkaufen gehen, die Älteste zum Ballett fahren, die zweitälteste zum Sport und die dabei die Kindersitze treppauf und treppab schleppen.

Elke, 2 Kinder, lebt heute allein in Hannover und studiert Sozialwissenschaften. Sie habe versucht, den Frust des Hausfrauendaseins mit Alkohol zu bekämpfen, erzählt die Autorin. „Die Folgen für ihr Familienleben waren zerstörerisch. Ihr Mann und ihre Kinder haben sich von ihr zurückgezogen.“ Elke machte eine Entziehungskur und sei nun seit vier Jahren trocken. Jetzt versucht sie den Kontakt zu ihrer Familie wieder herzustellen.

Im Kontrast zu ihr steht der dritte Fall: Bettina, 40, aus Mainz ist eine perfekte „Supermama“. Sie hat vier Kinder und damit einen Knochenjob. Doch bei ihr geht alles nach Plan: „Einen Tag einkaufen, einen Tag joggen, einen Tag putzen, dabei noch Beeren pflücken und Marmelade einkochen“, zählt die Autorin auf. Ihre vier Jungs gelten als Musterknaben. Doch manchmal wünsche sich Bettina, von Beruf Mathematikerin und Elektroingenieurin, wieder über eigenes Geld zu verfügen oder einmal ungestört Zeitung zu lesen.